Paratuberkulose und Morbus Crohn: Identischer Gendefekt bei Rindern und Menschen
Gainesville (aho/lme) – Seit vielen Jahren mehren sich die wissenschaftlichen Belege, dass es sich bei der chronischen Darmerkrankung des Rindes „Paratuberkulose“ um eine Zoonose handelt. Der Erreger „Mycobacterium avium paratuberculosis“ löst demnach bei Menschen das Krankheitsbild der chronischen Darmentzündung „Morbus Crohn“ aus. Allein in Deutschland gelten mehr als 170.000 Menschen als betroffen. Die Patienten tragen häufig eine verändertes „CARD 15 – Gen“. Dieses Gen codiert ein für die Infektionsabwehr wichtiges Eiweiß in der Darmschleimhaut. Wissenschaftler verschiedener Institute der Universität von Florida konnten jetzt belegen, dass auch bei Kühen eine Veränderung im „CARD 15 – Gen“ mit einer erhöhten Anfälligkeit für Paratuberkulose einhergeht. Die Autoren der Studie sehen ihr Ergebnis unter anderem als weiteren Beleg für die Identität von Morbus crohn und Paratuberkulose.
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Pablo J. Pinedo, Claus D. Buergelt, G. Art Donovan, Pedro Melendez, Laurence Morel, Rongling Wu, Taimour Y. Langaee and D. Owen Rae,
Association between CARD15/NOD2 gene polymorphisms and paratuberculosis infection in cattle
Veterinary Microbiology, Article in Press, Corrected Proof, doi:10.1016/j.vetmic.2008.09.052